Mittwoch, 31. März 2010

Warum gibt es kaum Fahrradampeln?














Missstände in Hamburg

Fahrradampeln sind eine Seltenheit – Benachteiligung von Radfahrern
Das Ampelkreuzungen mit Fahrradampeln ausgestattet sind, die den Radfahrern eine längere Grünphase bieten, sind in Hamburg eine Seltenheit. Ich bin in den letzen Jahren sehr geduldig und habe gehofft, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Benachteiligung von Radfahrern an den Ampeln beseitigt wird. Die Landesregierungen haben gewechselt, ob Grüne oder die SPD die Mehrheit hatten, es hat sich nichts verändert. Entgegen allen Versprechungen wird der Radverkehr in Hamburg nicht gefördert. Ganz im Gegenteil in den letzten Jahren haben sich die Bedingungen für Radfahrer weiter verschlechtert.



Als Beispiel sei nur die ständig wachsende Zahl von Ampelkreuzungen, bei denen die Grünphase nur noch „auf Antrag“ geschaltet wird. Diese Bettelampeln werden immer häufiger - zum Verdruss von Fußgängern und Radfahrern. Wer zur falschen Zeit an diese Ampel kommt, darf mehr als eine komplette Ampel-Phase warten bis er endlich Grün erhält. An vielen dieser Ampeln ist der Vorteil für den Autoverkehr beim Wegfall der Grünphase für Fußgänger zudem nicht zu erkennen. Allenfalls können die Autofahrer, ohne zu gucken, abbiegen. Es stellt sich aber die Frage, ob aus der Sicht der Verkehrssicherheit ein solches Verhalten „Normalität“ werden darf.
Daher sollte kein Fußgänger oder Radfahrer eine Grünphase per Knopfdruck anfordern müssen, wenn die Autofahrer in derselben Richtung automatisch Grün bekommen.

Die Grünphasen für Fußgänger sind in der Regel so kurz, dass ein wesentlicher Teil der Ampelphase ungenutzt bleibt. Die Fußgänger und Radfahrer warten, aber die Autofahrer in der gleichen Richtung fahren noch ewig weiter. Übervorsichtigkeit führt oft dazu, dass Fußgänger schon eine halbe Minute vor den Autofahrern rot bekommen. Das ist maßlos übertrieben und führt bei Fehlen von Fahrradampeln zur Benachteiligung von Radfahrern. Diese unausgewogene Ampelschaltung trägt entscheidend mit zu der häufigen Missachtung der Verkehrsvorschriften bei.

In Hamburg scheint kein politischer Wille zu bestehen, den Radverkehr zu fördern. Anders ist es nicht zu verstehen, das bei dem aktuellen Austausch von Ampeln (ein rotes Ampelmännchen statt zwei) die Chance vertan wird, die Ampel mit einer Radfahrer-Schaltung zu versehen.

Wenn in der Vergangenheit die Frage nach Fahrradampeln gestellt wurde, dann wurde diese meist mit dem Kostenargument abgebügelt. Dass es sich dabei um eine Scheinbegründung handelt, wird deutlich, wenn ich sehe wie viele normal funktionierende Ampelanlagen ausgetauscht werden, um sie von zwei roten Ampelmännchen für Fußgänger auf ein rotes Ampelmännchen umzustellen.





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Donnerstag, 18. März 2010

Wanderwege im schlechten Zustand - bei Regen unpassierbar


Update 2013 - Es hat lange gedauert,  aber nach 4 Jahren wurde dieser Missstand behoben!

 


Öffentliche Wege in Hamburg werden bei Regen unpassierbar - fehlende Befestigung, Schlamm, Matsch















...und nach einem Jahr hat sich an diesem Zustand nichts geändert!



Dokumentation des Versuches, etwas zu verändern:



























Email an die zuständige Behörde
Gesemdet: Sa 28.02.2009 18:39


Sehr geehrte Damen und Herren,


als regelmäßiger Nutzer der Wanderwege, insbesondere des Kollauwanderwegs, möchte ich auf einen Wegeschaden hinweisen. Über weite Strecken ist der Kollauwanderweg sehr gut befestigt. Es gibt eine Passage, die intensiv von Radfahrern genutzt wird, leider aber nicht entsprechend befestigt ist und sich daher bei jedem Regenwetter in eine "Schlammwüste" verwandelt. Es handelt sich dabei um einen Weg, der den Kollauwanderweg zwischen der Straße Niendorfer Gehege mit dem Kollenhof (22527 Hamburg) verbindet. Der Weg verläuft parallel zum Pumpwerk Kollenhof. Die Reifenspuren im Matsch (siehe beigefügtes Foto) belegen, dass der Weg bei jedem Wetter intensiv genutzt wird. Oft ist der Weg für Tage nicht nutzbar. Daher verlängert sich der Fahrtweg zum Olloweg (über die BAB-Brücke) deutlich.
Mein großer Wunsch an Ihr Fachamt wäre, dass Sie eine Befestigung dieses Abschnittes einleiten.


Ich würde mich freuen, auch im Interesse aller anderen Radfahrer, wenn Sie sich meines Anliegens annehmen könnten. Ich würde mich zudem sehr über eine Rückmeldung freuen.


Mit freundlichen Grüßen
















Die Antwort der Behörde:



Sehr geehrter Herr ...,


erstmal vielen Dank für Ihren Hinweis auf den matschigen Zustand eines Teilbereiches des Weges zwischen Kollenhof und Kollauwanderweg.


Ich habe mir den Weg vor Ort angesehen und teile Ihre Ansicht, dass der Weg z.Zt. aufgrund der Witterungsverhältnisse in einem Teilbereich erschwert passierbar ist. Wir mußten aber feststellen, dass sich dieser Wegebereich auf dem Grundstück der Hamburger Stadtentwässerung befindet, die dort das Pumpwerk Kollenhof betreibt. Von daher sehen wir von unserer Seite des Fachamtes her auch in Rücksprache mit anderen Kollegen z.Zt. leider keine Möglichkeit einer Zustandsverbesserung zumal es sich nach unserer Kenntnis um keine offizielle Wegeverbindung handelt.


Für Rückfragen stehe ich Ihnen auch gerne telefonisch zur Verfügung.


Mit freundlichem Gruß


....
Bezirksamt Eimsbüttel
Fachamt Management des öffentlichen Raumes
Abteilung Straßen und Gewässer
-Abschnittsleiter Wasserwirtschaft/Wasserbau-
Grindelberg 62-66
20139 Hamburg




















Gesendet: Dienstag, 31. März 2009 11:25



Sehr geehrter Herr ...,


ich beziehe mich auf Ihre Email vom 9. März zu den Schäden am Wanderweg in der Nähe des Pumpwerkes Kollenhof.
Vielen Dank, dass Sie eine Vorort-Besichtigung vorgenommen haben und mir Ihre Einschätzung mitgeteilt haben.
Sie schreiben in Ihrer Antwort, dass es sich bei den betroffenen Abschnitt nicht um eine offizielle Wegeverbindung handelt. Diese Situation hat sich seit ca. 14 Tagen geändert. Seit kurzem stehen im Verlaufe des Wanderweges Hinweisschilder für Radrouten. Der von mir beanstandete Abschnitt ist ganz "offiziell" als Radroute mit einem Hinweisschild versehen. Aber trotz des momentan schönen Wetters kann niemand diesen Abschnitt trockenen Fußes betreten, er steht immer noch unter Wasser. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich für eine Zustandsverbesserung des Weges einsetzen könnten.


Vielen Dank für Ihre Bemühungen.


Mit freundlichen Grüßen






Antwort: Do 02.04.2009 14:44

Sehr geehrter Herr ....,


von dieser Ausschilderung war hier nichts bekannt. Wir haben herausgefunden, dass die Ausschilderung durch die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt -Amt für Landschaftsplanung- veranlaßt wurde. Dorthin habe ich Ihre Mail weitergeleitet mit der Bitte um Beantwortung.

Mit freundlichem Gruß

....
Bezirksamt Eimsbüttel
Fachamt Management des öffentlichen Raumes
Abteilung Straßen und Gewässer
-Abschnittsleiter Wasserwirtschaft/Wasserbau-
Grindelberg 62-66
20139 Hamburg

Stand 17. März 2010: Zustand der Wege unverändert

















Stand 17. Januar 2011

Zustand des Weges unverändert katastrophal. Während die übrigen Wege sich nach dem Tauwetter wieder normaliert haben, ist dieser Abschnitt weiterhin eine Schlammwüste. Die unzähligen Fahrradspuren bestätigen noch einmal, wie intensiv dieser Abschnitt genutzt wird. Bei den zuständigen Behörden fühlt sich niemand zuständig.



Die folgende Bilder zeigen die Situation am 28. Januar 2011.
Obwohl es in den vorausgehenden Tagen trocken und kalt war, dokumentieren die Bilder den anhaltend schlechten Zustand. Auf einem Bild ist ein Teil des Kollau-Wanderwegs zu erkennen, der sich in einem vergleichsweise guten Zustand zeigt.



















 







Stand Februar 2012
Situation unverändert! Die vielen Radfahrerspuren verdeutlichen, dass dieser Weg auch bei schlechten Wetter häufig genutzt wird, und das, obwohl er weiterhin in einem katastrophalen Zustand ist. 

Etwa 100 m weiter wurde eine Wohnstraße aufwändig gepflastert. Dabei ist leider nicht aufgefallen, dass dieser Verbindungsweg dringend einer Befestigung bedarf.




April 2013 - Nach langem Warten ist etwas passiert. Der Weg wurde komplett neue befestigt und ist jetzt auch nach starken Regen gut befahrbar. 




Vielen Dank an die zuständige Behörde, ein Missstand ist behoben!




Weitere Themen (Links):

Öffentliche Missstände in Hamburg - Einleitung


- Zustände, die sich ändern müssen
- Umstände, die nicht akzeptabel sind
- Unbefriedigende Situationen
- Unhaltbare Zustände
- Öffentliche Missstände

Bei dem Versuch öffentliche
Missstände zu ändern, stoßt man häufig auf unüberwindbare Hindernisse. Es ist mehr als unbefriedigend, wenn sich trotz intensiver Bemühungen am Missstand nichts ändert. Als besonders schwierig gestaltet sich häufig der Kontakt zu den Behörden. Es ist immer wieder eine Herausforderung, den richtigen Ansprechpartner bei den Behörden zu identifizieren. Aber selbst, wenn man bei der richtigen Adresse landet, ist das Ergebnis oft frustrierend.
In diesem Blog möchte ich einige der offensichtlichen Missstände in Hamburg dokumentieren. Ich bin gespannt auf Ihre Kommentare und freue mich auf eine intensive Diskussion.

Themenüberblick:

Fußgänger = Radfahrer: Der Radverkehr wird immer weiter benachteiligt

Benutzungspflicht von Radwegen und deren Ausnahmen – Gesetze, die keiner kennt?

Haben Sie schon einmal versucht online eine Einkommensteuererklärung einzureichen?

Warum werden funktionierende Fußgänger-Ampeln umgerüstet?

Immer mehr Bettelampeln – Radfahrer und Fußgänger werden zu Bittstellern!

Warum gibt es kaum Fahrradampeln?

Wanderwege im schlechten Zustand - bei Regen unpassierbar

Öffentliche Missstände in Hamburg - Einleitung